Der dem Heimatverein von Familie Fabrikant Ludwin und Lotte Oppold überlassene Eisenschneider (Bericht 133) aus der Werkstatt vom »Oppolds Paul« gibt uns Anlaß für folgenden ergänzenden Bericht:
Mit vollem Namen hieß der noch vielen Oberkochenern gut bekannte Dorfschmied Paul Johann Engelbert Oppold. Er wurde 1880 geboren und starb im Jahr 1947. Unser Foto, das uns von Familie L. Oppold zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den Huf- und Wagenschmied vor dem Gebäude Heidenheimer Straße 7, Ecke Heidenheimer- und Bahnhofstraße, zusammen mit seiner Frau Anna geb. Leicht (1881−1956). In dem Gebäude befanden sich Wohnung und Werkstatt. Paul Oppolds Großvater, Xaver Oppold aus Röhlingen (1817 — 1898), hatte in die Dorfschmiede eingeheiratet und wurde damit Begründer der Oberkochener Linie der großen und weitverzweigten Oppold-Familie. Xaver Oppolds Sohn Michael Oppold (1844 — 1923), ebenfalls Schmied, war dann der Vater von Paul Oppold, der als 8. von insgesamt 13 Kindern geboren wurde. Michael war auch Vater des späteren Gründers der heutigen Firma Oppold-System international, August Oppold (1871−1939).
Das Gebäude der alten Dorfschmiede ist bis heute als kleiner, aber markanter Alt-Oberkochener Eckpfeiler in der alten Ortsmitte erhalten geblieben — zwischen »electra« und Kreissparkasse in der Bahnhofstraße (vormals Gold/Schmidjörgle). Im Gebäude dieser alten Dorfschmiede (es gab noch andere), das laut den Erhebungen der Gebäudebrandversicherung von 1942 im Jahr 1767 errichtet wurde, befanden sich nach dem Krieg u. a. schon eine Zahnarztpraxis, eine Apotheke, ein Reisebüro und nun ein Blumengeschäft.

Zum Vergleich das Gebäude in einer Aufnahme, die aus dem Jahr 1989 stammt. Die Fensterfront im Obergeschoß ist bis auf den heutigen Tag unverändert geblieben.
Dietrich Bantel
