Anläß­lich der 100. Folge der Serie zur Oberko­che­ner Heimat­ge­schich­te soll wieder einmal eine Frage gestellt sein:

Oberkochen

Das wieder­ge­ge­be­ne Foto von 1968 ist beim Richt­fest zum Rathaus­bau aufge­nom­men. Im Bild ist ein Mann heraus­ge­ho­ben, der leider nur von hinten sicht­bar ist. Er lauscht auf den Richt­spruch, den er selbst verfaßt hat. Dazu unsere Jubiläumsfrage:

Wer ist dieser Mann?

Als Hilfe zur Beant­wor­tung sollen folgen­de Hinwei­se dienen:

Der Betref­fen­de kam 1962 als junger »Spring-ins-Feld« nach Oberko­chen, nicht freiwil­lig, er wurde hierher versetzt, wie er selbst einmal vor nicht allzu­lan­ger Zeit betont hat. Wer ihn kennt, weiß an ihm sehr zu schät­zen, daß er den Dingen gern auf den Grund geht und seine Meinung frei und offen äußert. Versu­chen wir also auch, dem Ausgangs­punkt »Verset­zung« ein wenig auf den Grund zu gehen, indem wir die verschie­de­nen Bedeu­tun­gen von

verset­zen

etwas durch­leuch­ten und dabei dem Leser Aufschlüs­se über den Gesuch­ten geben. Wir finden dabei:

a) verset­zen = verpflanzen

Der Gesuch­te hat nach seiner Verset­zung in Oberko­chen rasch gut Wurzeln geschla­gen, ja er hat ein breites, weitge­fä­cher­tes und tiefgrün­den­des Wurzel­werk entwickelt:

  • als Kunst­er­zie­her am Gymna­si­um, wobei der alte Begriff des »Erzie­hers« im besten Sinn des Wortes zu verste­hen ist: Erzie­hung durch Vorbild, eigenes Tun und Schaffen,
  • als engagier­ter Gemein­de­rat, exzel­len­ter Kunst­be­treu­er und Unter­stüt­zer vereins­be­zo­ge­ner Aktivitäten,
  • als Promo­tor (= Förde­rer und Aktivist) und als »Spiri­tus rector« (= treiben­de Kraft und geisti­ger Führer) im Heimat­ver­ein Oberkochen.

b) verset­zen = eine Abmachung nicht einhalten

Ja, auch davon ist beim Gesuch­ten zu berich­ten. Er hatte sich nämlich vorge­nom­men, damals möglichst bald aus der »Provinz« wieder nach Stutt­gart zurück­zu­keh­ren. Statt dessen ist er geblie­ben, hat also seine alte Heimat versetzt und ist so im Lauf der Jahre zum »Archaeo­lo­gi­cus Oberko­che­ni­en­sis genera­lis et specia­lis« gewor­den, also zum Ausgrä­ber der Oberko­che­ner Vergan­gen­heit allge­mein und spezi­ell von Kelten und Alaman­nen über die Römer bis hin zum Oberko­che­ner Origi­nal des Bilzhannes.

c) verset­zen = ins Pfand­haus tragen

Der Gesuch­te hat sich selbst zum Pfand gesetzt, sein Wissen und Können, seine Schaf­fens­kraft und Gesund­heit einge­bracht und zum Pfand gesetzt, damit »Oberko­chen« nicht nur Name und Begriff bedeu­te, sondern zur liebens­wer­ten Heimat wird. Als Beispiel dafür steht das Oberko­che­ner Heimat­buch, das zwar viele Mitar­bei­ter hatte, das aber ohne ihn und sein Engage­ment nicht hätte erschei­nen können.

d) verset­zen = einen durch Abbau entstan­de­nen Hohlraum ausfüllen

Hohlräu­me aufge­spürt und ausge­füllt hat der Gesuch­te in vielfäl­ti­ger Art und Weise im engeren Sinn des Wortes (Höhlen­for­schung), aber auch im übertra­ge­nen Sinn durch vieler­lei Aktivi­tä­ten, nicht zuletzt aber durch die Serie von Fragen und Berich­ten zu Geschich­te, Landschaft und Alltag Oberko­chens, deren 100. Folge Anlaß ist zu unserer Frage:
Wer kennt den jungen Mann auf dem Foto? Wer kennt ihn nicht?

Mit der Auflö­sung dieser Frage wollen wir nicht bis zur folgen­den Ausga­be von BuG warten. Zum Jubilä­um soll die Antwort sofort gegeben werden:
Der junge Mann auf dem Foto ist D.B. = Dietrich Bantel!

Lieber Dietrich Bantel, der HVO gratu­liert zur 100. Folge der Serie zur Oberko­che­ner Heimat­ge­schich­te herzlich! Dank sei für das unüber­treff­li­che Engage­ment für Oberko­chen; wir wünschen weiter­hin ungebro­che­ne Schaf­fens­kraft, alles Gute und noch für unzäh­li­ge Folgen Glück und Freude bei, mit und zu »Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft und Alltag«!

Heimat­ver­ein Oberkochen

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